AUS DER PRAXIS
Bild 1: Temperaturkontrolle über einem Hitzeschild, Verwendung einer Luft- und
Ölkühlung
Über die Jahre hinweg
fanden sich zu diesen Herausforderungen
viele technische
Antworten.
Eine Standardlösung
für
alle Anwendungen
gibt es allerdings
bis heute nicht: Je besser
das Spannelement
auf individuelle
Prozess-
und Umgebungsfaktoren
wie Automatisierungsgrad,
Sicherheitsanforderungen,
Temperatur
und Schmutz abgestimmt
ist, desto
kürzer
sind die Rüstzeiten
und desto geringer
ist der Wartungsbedarf.
SICHER SPANNEN BEI HOHEN TEMPERATUREN
In puncto
hohe Temperatur
gibt es zwei verschiedene
Möglichkeiten:
Oft wird indirekt
gespannt,
sodass die Hydraulik
außerhalb
der besonders
heißen
Zonen
platziert
werden
kann. Oder der Anwender
spannt direkt
und setzt
dabei
auf
eine Luft- oder Ölkühlung
sowie
Isolationselemente.
Beide
Strategien
lassen
sich miteinander
kombinieren.
Um die Lebensdauer
zu erhöhen,
werden
in den Hydraulikelementen,
wie zum Beispiel Zylindern und Ventilen, meist hochwertige
Dichtungsmaterialien
verwendet,
wie beispielsweise
Perflourkautschuk
(FFKM). Für Verschleißfestigkeit
und Härte
sorgen
eine Titanbeschichtung
oder Hartverchromung
an
Kolben
und Spannbolzen.
Zum Standard
gehören
mittlerweile
eine Edelstahlverrohrung
und die Verwendung
schwer entflammbarer
Druckmedien.
In einigen
Anwendungsfällen
ist
eine zusätzliche
Dauerschmierung
sinnvoll.
DIREKTSPANNUNG MIT KÜHLUNG
Bild 1 zeigt beispielhaft,
wie ein Werkzeugunterteil
mit Hilfe
von Keilspannelementen
direkt
gespannt
werden
kann. Um
die Temperatur
an der Spannstelle
zu kontrollieren,
wird ein
Hitzeschild
eingesetzt.
Je nach Temperatur
bieten
sich hierbei
unterschiedliche
Materialien
an. Gekühlt
wird sowohl
per
Luft als auch über das Hydrauliköl.
Für einen einfachen
und
sicheren
Werkzeugtransport
in die Presse
lassen
sich hydraulische
Rollenleisten
im Pressentisch
montieren.
INDIREKT SPANNEN
Eine Alternative
ist die indirekte
Spannung.
Der Vorteil
hier:
Man muss am vorhandenen
Gesenk
keine oder nur wenige
Änderungen
vornehmen.
Die 15 °-Schräge
des Gesenks
bleibt
wie in Bild 2 unverändert.
Gespannt
wird über eine durchgehende
Keilleiste,
die außerhalb
des heißen
Bereichs
platziert
ist. Mehrere
hydraulische
Keilspannelemente
mit einer
20 °-Schräge
erzeugen
eine Spannkraft
je Spannstelle
von
160 bis zu 1.250 kN. Sie können
bei Bedarf
zusätzlich
mit einer
Kühlung
ausgestattet
werden.
Während
der Produktion
wird sich der Spannbolzen
erfahrungsgemäß
noch weiter
in das Gesenk
„eingraben“.
Damit
er
ohne Schwierigkeiten
gelöst
werden
kann, empfiehlt
sich zusätzlich
zum 20 °-Winkel
die Verwendung
eines 350 bar-Hochdruckkreises
für den Spannvorgang.
Nach dem erfolgreichen
Spannen
kann der Druck wieder reduziert
werden, auf bei
massivUMFORMUNG | MÄRZ 2019 33