AUS DER PRAXIS
AUTOR
Mag. Hannes Kurz
ist Vertriebsleiter
und Business
Developer
bei der sensideon GmbH
in Wels/Österreich
Ob Leichtbauteile
für die Automobilindustrie,
Turbinenschaufeln
für die Luftfahrt
oder mit höchster
Präzision
zu fertigende
Komponenten
für den Antriebsstrang,
das Anforderungsprofil
an die Schmiedetechnik
wird immer
vielseitiger.
Parallel
dazu
entwickeln
sich diverse
Fertigkeiten,
vor allem
im Werkzeug-
Engineering,
um mit diesen
Herausforderungen
Schritt zu halten.
Dieser
Trend hat vorrangig
zweierlei
Auswirkungen:
Einerseits
bedeutet
die zunehmende
Komplexität
eines
Schmiedegesenks
einen
höheren
Beschaffungsaufwand,
andererseits
steigt das Potenzial
zur Kostenreduktion
über den Faktor
Standmenge.
Die Disziplin
des Werkzeugmanagements
rückt
somit
zusehends
in den Fokus,
doch fehlen
für eine
erste
Bewertung
der Werkzeugeffizienz
- insbesondere
im Bereich
der
Umformtechnik
- aussagekräftige
werkzeugbezogene
Daten.
Es gibt zwar Systeme
zur Temperaturmessung
am Werkzeug
beziehungsweise
an der Kavität,
jedoch
sind diese
oft aufgrund
diverser
Einschränkungen
wie einer
Kabelführung
oder einer
anfälligen
Elektronik
nicht praxistauglich.
Angesichts
dieser
Problematik
wurde
nun in Kooperation
mit
führenden
Schmiedeunternehmen
und Gießereien
eine
Messtechnologie
entwickelt,
welche
sich für die Anwendungen
unter
den hohen
Anforderungen
des Schmiedeprozesses
bestens
eignet.
Das Ergebnis
ist ein passiver
Temperatursensor
mit integrierter
radio-
frequency
identification
(RFID), welcher
neben
der eindeutigen
Identifikation
eben auch eine
genaue
Temperaturmessung
ermöglicht.
Über diverse
Industrieschnittstellen
bietet
dieses
Messsystem
sämtliche
Vorteile
einer
Temperaturüberwachung
im Sinne
einer
Prozessautomatisierung,
ohne
etwaige
Einschränkungen
für den Fertigungsbetrieb
und ohne
Erhöhung
des Wartungsbedarfs.
Das Prinzip
ist recht simpel:
Das Schmiedegesenk
wird mit einem
RFID-Transponder
als eine
eindeutige
Funk-Identifikationsmarke
ausgestattet.
Durch die Abfrage
des Transponders
mittels
Funkwellen
lässt sich das Werkzeug
eindeutig
identifizieren.
Als entscheidender
Benefit
kann die Temperatur
Bild 1: Stabsensoren
zur Ermittlung
der Kerntemperatur
im laufenden
Schmiedeprozess
Bild 2: Schematische
Darstellung
des Messprinzips
massivUMFORMUNG | MÄRZ 2019 43