AUS DER PRAXIS
spielsweise
70 bar. Um die enormen
dynamischen
Kräfte
und
Schläge
der Schmiedepresse
abzufedern,
ist der Druckbolzen
zusätzlich
„schwimmend“
gelagert.
Am gleichen
Gesenk
kann man einen weiteren
hydraulischen
Druckzylinder
anbringen,
der das Werkzeug
in die richtige
Position
schiebt. In Bild 4 wird das Werkzeug
mit einer Druckkraft
von 25 kN positioniert.
Der Druckzylinder
erfüllt
dabei
eine
weitere
Funktion:
Er dient dem Abdrücken
der Keilleisten
mit
einer Kraft von bis zu 50 kN.
ERST POSITIONIEREN UND ANSCHLIESSEND SPANNEN
In Bild 5 ist beispielhaft
die Abfolge
„zuerst
positionieren
und
anschließend
spannen“
dargestellt.
Der Aufbau
ist einfacher,
allerdings
sind zusätzliche
Ausfräsungen
im Gesenkhalter
in jedem
Fall erforderlich.
Erst wird das Werkzeug
über zwei Druckzylinder
gegen
eine
15 °-Schräge
positioniert,
dann wird der hydraulische
Druck
reduziert
und es kann über vier Keilspannelemente
gespannt
werden. Die sequentielle Abfolge ist hier zwingend erforderlich.
Soll bei einem mehrstufigen
Werkzeugträger
jede
Stufe
einzeln
gespannt
und gelöst
werden,
bieten
sich Spannstellen
an,
die sich über angeflanschte
Sitzventile
einzeln
ansteuern
lassen.
Eine Isolation
zwischen
Ventil
und Blockzylinder
hält die
Temperatur
im zulässigen
Bereich.
Zur Positionsüberwachung
des Spannbolzens
kommt bei Temperaturen
bis 120 °C ein induktiver
Näherungsschalter
zum Einsatz,
darüber
hinaus
bis
160 °C eignet
sich eine
hydraulische
Positionserkennung.
Werden
besonders
hohe
Prozesstemperaturen
benötigt,
empfiehlt
sich ein integrierter
Kühlkreislauf
direkt
im Spannelement.
Dieser
stellt eine gleichbleibende
Temperatur
an den
Dichtflächen
der Hydraulikversorgung
sicher.
Arbeitstemperaturen
von bis zu 250 °C an der Spannstelle
sind so möglich.
SICHERHEIT BEI HYDRAULISCHEN SPANNLÖSUNGEN
Kommt es im Pressenstößel
zu einem Druckabfall,
muss das
Oberwerkzeug
selbstverständlich
sicher
gehalten
werden.
Auch bei unvorhergesehenen
Wartungsarbeiten
kann es passieren,
dass die Werkzeughälften
nicht zusammengefahren
sind, bevor
ein Mitarbeiter
den Gefahrenbereich
betritt.
Bild 2: Indirekte hydraulische Spannung über Keilleisten
Bild 3: Keilspanner zum indirekten Spannen
34 massivUMFORMUNG | MÄRZ 2019