Dennis Gottschalk, B.A.
ist Kundenbetreuer bei der VSM
Versicherungsstelle Stahl- und
Metallverarbeitung GmbH in
Dortmund
AUTOR
BEDEUTUNG FÜR DIE SACHVERSICHERUNG
Was bedeuten
die Preiskapriolen
für hiesige
Händler
und für Unternehmen,
die Metalle
als Rohstoff
für ihre Produkte
nutzen?
Im letzten
Jahr erlebten
wir bis Mitte
des Jahres
einen
fortlaufenden
Anstieg
des Stahlpreises,
gefolgt
von einer
leichten
Entspannung.
Es ist zu vermuten,
dass aufgrund
dessen
bei vielen
Metallverarbeitern
und -händlern
die Versicherungssummen
für
Vorräte
nicht mehr die wahrhaftige
Risikosituation
widerspiegelt.
Versicherungssummen
in der Sachversicherung
folgen
nicht
automatisch
den verschiedensten
Preisschwankungen.
Die Versicherungssumme
wird in der Regel
einmal
festgelegt
und im
Verlauf
turnusmäßig
nach Meldung
durch den Versicherungsnehmer
angepasst.
Durch Preisschwankungen
entsteht
dementsprechend
eine Differenz
zwischen
dem Wiederbeschaffungswert
der Güter
und
der Versicherungssumme.
Bei Preissenkungen
kann eine Überversicherung
entstehen.
Prinzipiell
ist diese
Situation
nicht kritisch,
da im Falle
eines
Schadens
eine
entsprechende
Kompensation
der finanziellen
Folgen
gegeben
ist. Nichtsdestotrotz
ist
die Situation
der Überversicherung
zu vermeiden,
da in diesem
Fall mehr Prämie
berechnet
wird, als in Wirklichkeit
nötig
wäre.
Eine
hingegen
kritische
Situation
kann im umgekehrten
Fall entstehen,
wenn die Preise
steigen
und eine Unterversicherung
droht, das heißt, wenn der Wert der Vorräte
die Versicherungssumme
übersteigt.
Tritt in dieser
Situation
ein Schaden
ein,
droht eine Unterversicherung.
Metalle
sind zunächst
zwar sehr
widerstandsfähige
Materialien,
jedoch
gleichzeitig
auch sehr
ausdifferenziert.
Und so reichen
mitunter
schon starke
Temperaturschwankungen
zum Beispiel
durch einen
Brand, welche
die
Eigenschaften
signifikant
verändern
können,
das Material
schädigen
und letztlich
unbrauchbar
machen.
UND GESELLSCHAFT
FORMEN DER VERTRAGSGESTALTUNG
Um hier Abhilfe
zu schaffen,
gibt es zwei wesentliche
Lösungsansätze.
Zum einen
kann der Abstand
zwischen
den einzelnen
Bild: www.fotolia.com 207935723 ©hacohob
Lager-
Wert-Ermittlungen
deutlich
reduziert
werden.
Statt einmal
jährlich
wird dem Makler
oder Versicherer
beispielsweise
monatlich
mitgeteilt,
für wie viel Euro man aktuell
Vorräte
auf
Lager
hat. Die Versicherungssumme
sowie
der -beitrag
werden
entsprechend
angepasst.
Die zweite
Möglichkeit
ist die Festlegung
eines
Maximalwerts
als
feste
Versicherungssumme,
welche
den Wert der Vorräte
bei maximaler
voraussichtlicher
Auslastung
des Lagers
widerspiegelt.
DIE PASSENDE ABSICHERUNGSFORM IST ENTSCHEIDEND
• Variante
1 – Meldung
mit fester
Versicherungssumme:
Diese
Variante
ist aktuell
die gängigste
Form der Absicherung
von Vorräten.
In dieser
Form wird eine feste
Versicherungssumme
bestimmt
und bleibt konstant,
bis definitiv
mit dem Versicherer
eine andere
Versicherungssumme
vereinbart
wird. Diese
Versicherungsform
ist bei kleinen
oder bei konstanten
Vorratsbeständen
empfehlenswert.
Die Versicherungssumme
ist so zu
definieren,
dass Spitzenbestände
berücksichtigt
sind. In der
Regel
erheben
die Versicherer
bei dieser
pauschalen
Versicherungsform
für den Teil der Vorräte
nicht die volle
Prämie,
da unterstellt
wird, dass nicht über das ganze
Jahr das Maximum
an
Beständen
auf Lager ist. Der Vorteil
dieser
Variante
ist, dass der
administrative
Aufwand
der Vertragsführung
gering
gehalten
wird. Dafür
sind keine
Mechanismen
vorhanden,
die beispielsweise
signifikante
Preissteigerungen
automatisch
berücksichtigen.
Der Versicherungsnehmer
muss dementsprechend
selbstständig
seine
Versicherungssumme
im Auge
behalten
und notfalls
anpassen.
Zur Sicherheit
greifen
im „Worst-Case-
Szenario“
Vertragsbausteine
wie die Höherhaftung,
VorsorgeWIRTSCHAFT
massivUMFORMUNG | MÄRZ 2019 47