TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT
AUTOREN
Dr.-Ing.
Christoph Keul
ist Mitarbeiter
im Forschungsmanagement
bei der Forschungsvereinigung
Stahlanwendung
e. V. (FOSTA) in Düsseldorf
Dorothea Bachmann Osenberg
ist die Marketingverantwortliche
der Initiative
Massiver
Leichtbau
und leitet
den Fachbereich
Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit
im Industrieverband
Massivumformung
e. V.
Wesentliche
Zielgrößen
aktueller
und zukünftiger
Entwicklungen
im Fahrzeugbau
sind die Reduzierung
des Verbrauchs
und
damit
der CO2-Emissionen.
Eine
Schlüsseltechnologie
stellt
hierbei
der Leichtbau
dar, der auch für die Elektromobilität
eine
hohe
Bedeutung
hat, um die bekannt
hohen
Gewichte
der
Energiespeichersysteme
kompensieren
zu können.
Ein revolutionärer
Schritt als Antwort
auf kurz zuvor
erstmals
vorgestellte
Ganz-Aluminium-
Karosserien,
das Gewicht
damaliger
Fahrzeugkarosserien
zu verringern,
waren
in den 1990-er Jahren
die von WorldAutoSteel durchgeführten
Ultra
Light Steel Auto
Body
(ULSAB)-Projekte.
Diese
Erfolge
setzten
sich bislang
jedoch
nicht im gleichen
Maße
bei anderen
Komponenten
eines
Fahrzeugs
wie zum Beispiel
dem Antriebsstrang,
das heißt Motor
und Getriebe
bis zu den Radlagerungen,
fort. Dessen
Herstellung
erfolgt
stark arbeitsteilig
auf verschiedene
Unternehmen
und Branchen
aufgeteilt,
was wiederum
oft Innovationen
erschwert.
2013 griff eine
Initiative
von deutschen
Unternehmen
der Massivumformung
und Stahlherstellern
die Herausforderung
in einer
ersten
Phase
auf und demonstrierte
erste
nennenswerte
Potenziale
zur Gewichtsreduzierung
unter
Anwendung
bekannter
Werkstoffe
und Verfahren
(Phase
I; siehe
www.massiverLEICHTBAU.de).
Der Forschungsverbund
„Massiver
Leichtbau
– Innovationsnetzwerk
für Technologiefortschritt
in Bauteil-,
Prozess-
und
Werkstoff-
Design
für massivumgeformte
Bauteile
der Automobiltechnik“
– entstanden
aus dem Ideenwettbewerb
„Leittechnologien
für KMU“ der IGF des BMWi über die AiF – erarbeitete
seit 2015 mit zehn Instituten
und über 60 Unternehmen
in
sechs Teilprojekten
die Nutzung
gänzlich
neuer
Leichtbaupotenziale
in Antriebsstrang
und Fahrwerk.
Innerhalb
dieses
Verbunds
wurden
hierbei
interdisziplinär
die an der gesamten
Zulieferkette
beteiligten
Fachgebiete
Konstruktion,
Werkstoffentwicklung,
Fertigung
und Innovationsmanagement
miteinander
verknüpft.
Prof. Dr.-Ing.
Hans-Werner Zoch
ist Geschäftsführender
Direktor
des Leibniz-Instituts
für Werkstofforientierte
Technologien
(IWT)
und Professor
für Werkstofftechnik
an der Universität
Bremen sowie
Sprecher
des Forschungsverbunds
„Massiver
Leichtbau“
Bild 1: Dr. Thomas Kathöfer, Werner Loscheider, Prof. Hans-Werner Zoch,
Dr. Hans-Joachim Wieland (von links) bei der Abschlussveranstaltung
des
IGF-Forschungsverbunds
„Massiver
Leichtbau“
am 11.10.2018
Nach mehr als drei Jahren
intensiver
Forschungsarbeit
wurden
am 11.10.2018 in Düsseldorf bei der Forschungsvereinigung
Stahlanwendung
e. V. (FOSTA) die Ergebnisse
des Forschungsverbunds
„Massiver
Leichtbau"
in einer
umfassenden
Abschlussveranstaltung
unter
Beteiligung
von Vertretern
der Arbeitsgemeinschaft
industrieller
Forschungsvereinigungen
„Otto von
Guericke“ e. V. (AiF), Köln, dem Bundesministerium
für Wirtschaft
und Energie
(BMWi), Berlin, und Experten
aus Industrie
und Wissenschaft
sowie
den eingebundenen
Forschungsvereinigungen
präsentiert.
Eröffnet
wurde
die Veranstaltung
durch Ministerialrat
Werner Loscheider, Referatsleiter
Bauwirtschaft, Ressourceneffizienz
und Leichtbau
des BMWi, und Dr. Thomas Kathöfer,
Hauptgeschäftsführer
der AiF e. V. (Bild 1).
massivUMFORMUNG | MÄRZ 2019 51