AUS DER PRAXIS
Bild1: Remote Support mit Augmented Reality Glasses Bild 2: Von Virtual Reality bis Mixed Reality – Eine Klassifizierung der Smart
Nicht jede Datenbrille
ist jedoch
für diesen Anwendungsfall
gleichermaßen
gut geeignet.
Neben verschiedenen
Gerätetypen
unterscheiden
sich am Markt verfügbare
Geräte
vor allem
hinsichtlich
verschiedener
Leistungskriterien
wie Prozessorleistung,
Video-
und Audioqualität,
Batterielaufzeit
und industrieller
Robustheit.
Gerade die in der Schmiedeindustrie
anzutreffenden
Randbedingungen
mit hohen Umgebungstemperaturen,
Lärm
und der für das Personal
ohnehin
bereits
vorgeschriebenen
Schutzausrüstung
wie Sicherheitsbrillen
stellen
besondere
Anforderungen
an den Einsatz
von Smart Glasses
in diesem
Industriezweig.
Bild 2 gibt einen Überblick
über die verschiedenen
Hardwarekonzepte,
die Anbieter
sind nur beispielhaft
dargestellt.
Virtual
Reality
Glasses
bieten
keine Überschneidung
von virtueller
Displayrealität
und realer
Umgebung.
Das heißt, trägt man
solche
Geräte,
nimmt man von der Umwelt
nichts Visuelles
mehr
wahr. Das macht dieses
Konzept
für den Remote
Support
an Maschinen
und Anlagen
uninteressant,
da nur rein virtuell
mit der
realen
Anlage
über das Display
interagiert
werden
kann und das
insbesondere
aus Arbeitssicherheitsgründen
nicht praktikabel
ist. Im Gegensatz
dazu
verfügen
Assisted Reality Glasses
über ein kleines
Display,
das sich rechts oder links oberhalb
der
Pupille
befindet.
Schaut man beim Tragen
solcher
Geräte
geradeaus,
nimmt man das Display
kaum oder gar nicht wahr. Erst
durch aktives Hinschauen
zum Display
ruft der Träger
der Brille
dargestellte
Informationen
ab. Nachteile
dieser
Assisted Reality
Glasses
sind jedoch
das kleine Display
mit beschränktem
Platz
sowie
die im Vergleich
zu Augmented
Reality
Glasses
meistens
geringere
Leistungsfähigkeit
aufgrund
des kleineren
Bauraums.
Damit
ist dieser
Gerätetyp
nur bedingt
für Remote
Support Anwendungen
geeignet.
Augmented Reality Glasses
sind Geräte
mit einem großen
transparenten
Display,
das sich im Sichtfeld
des Nutzers
befindet.
Hier können
insbesondere
im Remote-Support-Anwendungsfall
komfortabel
Annotationen
des Experten
eingeblendet
oder technische
Zeichnungen
angezeigt
werden.
Zudem
sind
sie im Vergleich
zu Assisted Reality
Glasses
meistens
deutlich
leistungsfähiger.
Durch das größere
Gewicht
sind Augmented
Reality
Glasses
aber nicht geeignet,
für die Dauer einer ganzen
Produktionsschicht
getragen
zu werden.
Für temporäre
Anwendungen
wie den hier vorgestellten
Remote Support stellen
sie
aber den richtigen
Mittelweg
zwischen
Tragekomfort,
großem
Sichtfeld
und hoher Leistungsfähigkeit
dar, die für dieses
Anwendungsszenario
aufgrund
des integrierten
Videostreamings
erforderlich
ist.
Glasses Bilder: Autor
Die letzte Kategorie
der Datenbrillen
sind sogenannte
Mixed
Reality
Geräte.
Hier verschmelzen
virtuelle
Elemente
und reale
Umwelt
zu einer einzigen
wahrgenommenen
Realität.
Das
eröffnet
eine Vielzahl
an Anwendungspotenzialen.
Insbesondere
im Bereich
Training sind diese Geräte
interessant,
indem
Schulungsinhalte
– zum Beispiel
für die Bedienung
eines neuen
Schmiedeaggregats
oder eines weiterverarbeitenden
Bearbeitungszentrums
– in Form von Hologrammen
über die realen
Schulungsobjekte
überlagert
werden
können.
Wie diese
Beispiele
andeuten,
bestimmt
der Anwendungsfall
maßgeblich,
welche Smart Glasses
Kategorie
sinnvoll
ist. Dazu
kommen
technische
Unterschiede
der Hardware,
die je nach
Anwendung
mal mehr und mal weniger
stark ins Gewicht
fallen.
Bei einer Remote
Support Anwendung
ist es zum Beispiel
elementar
wichtig,
dass die verwendete
Datenbrille
eine möglichst
gute Kamera verbaut
hat, damit
der entfernte
Experte
einen
möglichst
guten Videostream
erhält.
Hier gibt es bei den derzeit
am Markt verfügbaren
Geräten
große
Unterschiede
– von
sehr guten verbauten
Kameras
mit Autofokus,
Taschenlampe
und Full HD-Bildübertragung
bis hin zu eher mäßigen
Kameras
ohne die genannten
Eigenschaften.
Die vorgestellten
Technologien
eröffnen
insbesondere
für Maschinen-
und Anlagenbauer
digitale
Geschäftsmodelle
im Service.
Anstatt wie eingangs
beschrieben,
den Servicetechniker
auf die Reise zu schicken,
kann dessen
Kompetenz
schnell und
effizient
gebündelt
werden.
Durch entfallende
Reisen können
mit gleichen
personellen
Kapazitäten
mehr Kunden
gleichzeitig
bedient
werden,
was insbesondere
vor dem Hintergrund
des oft diskutierten
Fachkräftemangels
relevant
ist. Insgesamt
entsteht
so eine Win-Win-Situation
in der Beziehung
zwischen
Anwendern
und Herstellern
von Maschinen
und Anlagen:
Die
Hersteller
bieten
einen schnellen und digitalen
Service,
während
die Anwender
geringere
Ausfallzeiten
zu verzeichnen
haben.
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